Ist das West-Nil-Virus jetzt auch bei uns angekommen? Die letzten zwei Jahre waren für die Vermehrung der Mücken zu trocken, aber unsere heimischen Gewässer, wie Peene, Achterwasser, unsere Seen,Teiche und Flüsse gaben den Larven eine ideale Brutstätte. Doch diese Plagegeister und Blutsauger werden jetzt immer gefährlicher. Nicht nur eingewanderte Arten, sondern auch heimische Mücken können nun Krankheitserreger übertragen.
Wir möchten Euch wirksame Mittel gegen Mücken verraten und wie Ihr die Plagegeister vertreiben könnt.
Die schöne warme Sommerzeit hier auf der Insel und im umliegenden Festland, ist diesmal leider auch wieder verstärkt Mückenzeit.
Meist schwirren sie mit summender Geräuschkulisse um uns herum und nicht nur am Abend schlagen sie wieder zu, die kleinen Plagegeister, die uns beim Einschlafen surrend die letzten Nerven rauben und ganz versessen darauf sind, uns auzusaugen.
Doch Stechmücken sind wichtig für unser Ökosystem, sie sind ein unentbehrlicher Teil des Nahrungsnetzes, ohne sie würde ein Großteil anderer Lebewesen in unserer Heimat "verhungern".
Auch unser Immunsystem halten die Mücken fleißig auf Trab, wodurch unsere körpereigene Abwehr auf lange Sicht immer mehr gestärkt wird. Wir tun deshalb gut daran, die kleinen Plagegeister nicht mit Chemiekeulen aus dem Handel oder dem Internet zu vernichten, sondern mit natürlichen Hausmitteln zu vertreiben.
Meine Tipps für Euch, die helfen können...
Vor meiner ersten Reise nach Mittelamerika wollte ich besonders schlau sein... und vor Montezumas Rache und den tropischen Plagegeister bestens gewappnet sein. Da hatte ich dann schnell im Internet eine Menge Tipps und tolle Ratschläge gefunden, welches Mittel helfen soll. Tja...ABER die Realität vor Ort sieht meist ganz anders aus: entweder man braucht sie nicht... dann sind halt die Ausgaben voll in den Wind gesetzt... oder man braucht sie, dann ist man heilfroh... wenn man sie hat. Aber all die Ausgaben für die "ach so tollen" Sprays usw. von Rossmann, Amazon und Co. waren sprichwörtliche "Fehlinvestitionen" denn nichts half wirklich. Grund genug sich bei den Einheimischen zu erkundigen... das was ich dort vor Ort bekam, half dann auch tatsächlich. Als ich mich vor einem Höhlenbesuch einer alten Maya Begräbnisstätte nochmals kräftig einsprühte, schaute mein Freund mich an und sagte Kopfschüttelnd zu mir "Kai, when we're done with the cave, I'll tell you what the old Mayans had already used against mosquitoes. I use it to this day and it doesn't cost me anything and it helps!"
LOS GEHT´s
Tipp Nr.1: Mücken fühlen sich regelrecht angezogen vom Schweißgeruch der Menschen. Deshalb solltet ihr im Sommer regelmäßig duschen (täglich). Das tragen von langer, weiter* und am besten heller Kleidung, am besten aus Leinenstoff, die die Haut gut abdeckt und trotzdem atmungsaktiv ist, hilft gegen diese kleinen Vampire schon mal. * sie sollte nicht gerade eng anliegen...
Tipp Nr.2 : Fliegennetze an den Fenstern oder über dem Bett halten die surrenden Plagegeister bestens fern, es sei... sie sind mit Euch ins Bett gehuscht.
Tipp Nr.3... DER... Maya Tipp: Wenn man eine Schale einer Orange zusammendrückt spritzt eine Flüssigkeit* heraus, diese dann gut und gleichmäßig auf der Haut verteilen auch im Gesicht, Ohren und Halsbereich. Der Schutz hält ca. 2 Stunden an, danach sollte man es wiederholen. Und da ich auch in heimischen Gefilden zu oft im Visier der Mücken bin...habe ich es auch hier bei uns versucht...und siehe da, es hilft.
*viele glauben, dass es sich um eine Art Insektizide auf Chemiebasis handelt, mit dem die Orangen vorm Überseetransport von den Firmen eingespritzt werden... wer´s glaubt kann ja BIO Orangen kaufen ;) für mich ist der Geruch und der Geschmack dieser Flüssigkeit der einfachen Orangen vom NETTO oder Lidl Markt, gleich wie in Amerika
Möchtet ihr die Mücken aus den eigenen vier Wänden verjagen, dann solltet ihr Kräuterpflanzen aufstellen. Kräuter wie Minze, Eukalyptus, Zitronenmelisse, Thymian, Basilikum, Rosmarin, Katzenminze und Lavendel mögen die Plagegeister jeglicher Art, gar nicht.
Pflanzt die Kräuter in Töpfen und stellt diese auf dem Fensterbrett, Balkon, Terrasse oder in der nähe Eurer Eingangstür, damit die Mücken im Anflugmodus schon abdrehen und nicht Eure Wohnung oder dem Haus gelangen. Auch Tomatenpflanzen verprühen einen intensiven Geruch den die kleinen Quälgeister nicht mögen.
Tipp Nr.5 : Pflanzliche Öle vertreiben Mücken
die Öle der Pflanzen könnt ihr auch für die Haut verwenden, um Mückenstiche zu vermeiden. Tragt zum Beispiel das Öl mit Zitronengras-, Eukalyptus-, Zimt-, Minz- oder Nelkenaroma/duft auf den freiliegenden Hautflächen auf.
Testet am besten das Öl außerdem zuerst auf einer kleinen Stelle Eurer Haut, denn einige reagieren allergisch auf solche Öle. Bei Babys und Kleinkinder solltet ihr diese Öle vom vorneherein nicht anwenden.
FOTO: Mein persönlicher Favorit ist das BIO Kokosöl, dies bekommt Ihr in fast jeder Kaufhalle oder bei uns hier in Rossmann. (war ein SUPER Tipp von meinem guten Freund und Kollegen im Ehrenamt fürs Landesamt für Kultur und Denkmalpflege von MV...Martin Haase )
Tipp Nr.6 : Esst Ihr gern Knoblauch? (also ich nicht...ABER es hilft und ist neben bei auch noch gesund!)
An heißen Sommertagen solltet Ihr beim Kochen ruhig öfters mal Knoblauch verwenden, denn den Geruch dünstet Ihr anschließend über die Haut schnell wieder aus. (hält lange an, selbst in den Tropen) Dadurch sinkt das Risiko für Mückenstiche ungemein. Denn die kleinen Vampire sind gar nicht begeistert von dem Knoblauchgeruch und suchen sich umgehend ein anderes Opfer.
der schöne Nebeneffekt: Wir haben hier in MV und im Nachbarland Polen immer noch die Abstandsregeln, die kaum einer noch einhält außer... WIR natürlich ;) ... der Knoblauchgeruch hält nicht nur die Plagegeister von Euch fern :D
Tipp Nr.7 : Mückenschutz mit Vitamin B1?
Vor meiner letzten Amerika-Reise habe ich zufällig im Internet gelesen, das man sich mit der Einnahme von Vitamin B1 vor Mücken schützen kann. Ausprobiert habe ich diese Art von Mückenschutz nur mit Sonnenblumenkerne die ich dort glücklicherweise unbemerkt ins Land bekam. Die Tüte blieb aber dort, zur Freude der Nachfolgegeneration der Mayas.
Laut verschiedenen Quellen im Internet wirkt das Vitamin B1 auch Thiamin genannt so: Mit Thiamin wird der Körper eigene Geruch verändert, dieser Geruch wird über die Poren ausgeschieden und soll so die Mücken fernhalten.
Mit der Einnahme von Vitamin B1 in Kapsel – oder Tablettenform soll der Mückenschutz nach etwa 3 Tagen beginnen.
Viele Lebensmittel enthalten auch Vitamin B1, das Vitamin braucht unser Körper. Wenn wir dieses Vitamin zum Beispiel 14 Tage nicht zu uns nehmen bekommen wir Mangelerscheinungen. Das macht sich dann wie folgt bemerkbar:
Deshalb ist es wichtig Vitamin B1 zu sich zu nehmen... In den folgenden Lebensmitteln ist das Vitamin enthalten:
Die Kapseln gibts auch in der Apotheke oder Drogerie... und wenn man nach der Einnahme so riecht wie die Kapseln, dann ist es kein Wunder das die Mücken fern bleiben.
Wer bei der Vertreibung der kleinen Plagegeister noch eine Stufe weiter gehen möchte, kann die Räuchermethode einsetzen. Dafür ist Salbei ein bewährtes Hausmittel gegen Mücken. Zünden Sie eine handvoll getrockneter und zerriebener Salbeiblätter in einer feuerfesten Schale an.
Die glimmenden Salbeiblätter verströmen dabei einen Geruch, den Mücken nicht riechen mögen. Den würzigen Duft der Salbeiblätter finden die Insekten geradezu grässlich und kaum zu ertragen.
Ganz ohne Mückenstiche durch den Sommer zu kommen, ist fast unmöglich. Besonders am See, an der Promenade, im Wald oder am Abend im Garten sind auch die kleinen surrenden Plagegeister meist nicht weit weg. Sie lieben meist die Abenddämmerung und brüten an Gewässern aber auch an kleinen Wasserstellen.
Viele Kleingärtner und Hausbesitzer wissen garnicht
Deshalb sind Mückenstiche im Sommer auch keine Seltenheit. Aber auch gegen den Juckreiz und die Schwellung von Mückenstichen helfen Hausmittel aus der Natur. Hier finden Sie eine Übersicht mit den wichtigsten Hausmitteln gegen Stechmücken:
Sprays die dem ein oder anderen helfen...aber Geld kosten...
mit diesen drei hatte ich gute Erfahrungen gemacht in Peenenähe, Ziese, Achterwasser und mit dem mittleren auch bedingt in Swinemünde.
das rechte Bild schickte mir mein Kollege aus Swinemünde, dort helfen nur noch Sprays mit hohen DEET Anteil.
Swinemünde hat jahrelang die Mücken teils sogar erfolgreich bekämpft nun sind die Nachfolgegenerationen resistent gegen fast jeder Chemie. UND für die Mücken gibt es KEINE Grenze!
Ich hoffe die Tipps werden Euch durch den Sommer helfen...ohne Stiche und lästigen Jucken.
Bleibt alle gesund und genießt diesen schönen, schon fast tropischen Sommer.
Euer Kai
Bei uns in Vorpommern heimische und ansäßige exotische Mückenarten*
*Quelle: moskitofrei.com
Von harmlos bis gefährlich...
Bei den heimischen Mückenarten unterscheidet man Stechmücken von nicht-stechenden Mücken. Zu den stechenden Exemplaren zählen beispielsweise die folgenden Arten:
Die in Deutschland bekannte und weitverbreiteste Stechmücke gehört zur Gattung der Culex-Mücken.
Sie ist in etwa 3 bis 5 Millimeter groß und hat einen dunkelbraun/weiß geringelten Hinterleib.
Diese Mückenart wird auch als Hausmücke bezeichnet, weil sie sich vorwiegend in besiedelten Zonen ansiedelt und sogar durch das Übernachten in warmen Bauernhöfen vereinzelt in den kalten Monaten zu finden ist.
Diese Mückenart fühlt sich in der Nähe von Flüssen und Seen aber auch Wiesen sehr wohl und liebt typische Überschwemmungszonen, in denen das Wasser steht. Sie ist vor allem in den Gebieten zu finden, in denen Hochwasser zur Tagesordnung zählt.
Sie sieht der gemeinen Stechmücke optisch sehr ähnlich und überträgt beispielsweise den Erreger, der für die Gehirnhautentzündung verantwortlich ist.
Diese heimische Mückenart ist vergleichsweise groß (10-13 Millimeter). Charakteristisch ist der schwarzgraue Körper, der helle Querverbindungen und weiß-geringelte Beine aufweist.
Auch, wenn sie wesentlich größer ist, wird sie gerne fälschlicherweise mit der asiatischen Tigermücke verwechselt. Sie wird als Hausmücke bezeichnet, weil sie vorwiegend in bewohnten Gebieten zu finden ist. Die Hausmücke ist unter anderem möglicher Überträger des Tahyna-Virus.
Sie ist auch als „Gnitze“ bekannt und zählt mit zu den kleinsten Mückenarten mit einer Körperlänge von nur 2 Millimetern. Charakteristisch sind der gewölbte Rücken und die teils behaarten Flügel.
Warum auch immer, bevorzugen Gnitzen Hautstellen an den Kleidungsrändern. Sie gelten vor allem abends und in der Nacht als besonders stechlustig.
Diese Mückenart ist verhältnismäßig klein und weist lediglich eine Körperlänge von ca. 2-6 Millimeter auf. Man erkennt die Kriebelmücke an ihrer rötlich-gelben bis schwarzen Färbung – sie ähnelt vom Aussehen eher einer Fliege.
Ihr Stich gilt als schmerzhaft und kann zudem allergieauslösend sein. Nicht bei uns, aber in Afrika, kann die Kriebelmücke Überträger des Fadenwurmes sein. Dieser Erreger kann zu Blindheit führen.
Die nicht-stechenden Mückenarten ernähren sich nicht vom menschlichen Blut und sind demnach für den Menschen auch nicht gefährlich. Trotzdem sind sie lästig und kommen in der Regel auch in einer großen Zahl vor:
Die Zuckmücke kennt man vorwiegend vom Grillen oder Picknicken. Auch sie ist hierzulande weitverbreitet, ist aber vergleichsweise harmlos. Da sie sich nicht vom menschlichen Blut ernähren, übertragen sie auch keine Krankheiten.
Ähnlich verhält es sich mit der Wintermücke, die ihren Namen den Umstand verdankt, dass sie auch die kalten Wintermonate übersteht.
Zu den nicht-stechenden Mückenarten zählen unter anderem auch die folgenden:
✓ Fenster- und Stelzmücken
✓ Pilz- und Faltenmücken
✓ Langhorn-, Trauer-, und Haarmücken
✓ Schnaken
Gegen diese Importe sind unsere heimischen Plagegeister vergleichsweise harmlos. Abgesehen von den juckenden Hautirritationen hat man meist nichts zu befürchten. Doch durch das Reisen in ferne Länder kommt es immer wieder vor, dass neue Mückenarten „importiert“ werden.
Sie wird mittlerweile regelmäßig in verschiedenen Regionen Deutschlands gesichtet und ist leicht zu erkennen aufgrund ihrer weißen „Streifen“. Auch in Swinemünde wurde diese Art schon gesichtet.
Diese Mückenart überträgt in ihrer Heimat, dem süd- bzw. südostasiatischen Raum, Krankheiten wie den West-Nil-Virus, sowie das Chikungunya,- Gelb,- und Denguefieber. Auch die Übertragung des Zika-Virus wird vermutet.
Sie passt sich schnell an neue Gegebenheiten an und auch der Klimawandel macht es ihr möglich, neue Zonen zu erschließen...wie auch unsere Heimatregion.
weibliche Tigermücke in Aktion Quelle: Wikipedia
Ähnlich wie die asiatische Tigermücke wurde auch sie nach Europa eingeschleppt. Sie stammt ursprünglich aus dem Süden Chinas, Japan und Korea. Auch sie überträgt das West-Nil-Virus, kann aber auch die gefürchtete Gehirnhautentzündung verursachen.
Sie sieht der asiatischen Tigermücke sehr ähnlich, hat allerdings silbrig-weiße „Streifen“ am Körper und an den Beinen. Charakteristisch ist außerdem die bräunlicher Körperfärbung.
Buschmücke Quelle: Wikipedia
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FRAGE: Können Mücken Corona übertragen?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO schreibt dazu: „Bisher gibt es weder Informationen noch Beweise dafür, die nahelegen würden, dass das neuartige Coronavirus über Mückenstiche übertragen werden kann.“ Daraus und aus der Tatsache, dass das Virus darauf spezialisiert ist, sich über die Atemwege zu verbreiten, schließt die WHO eine Übertragung durch Mücken aus.
Forscher der Kansas State University haben das inzwischen am lebenden Objekt überprüft. Stephen Higgs und seine Kollegen haben in einem Hochsicherheitslabor der Stufe 3 untersucht, ob es den Viren gelingt, sich innerhalb von Mücken zu vermehren - denn das ist die Voraussetzung für eine Übertragung auf diesem Wege.
Die Wissenschaftler hatten dazu mit drei Mückenarten experimentiert, die auf der Welt sehr verbreitet sind. Vor allem sind sie dafür bekannt, Virenerkrankungen zu übertragen: die Gelfiebermücke (Aedes aegypti), die neben Gelbfieber auch Dengue und das Zika-Virus überträgt, die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), die neben Dengue und Zika auch das Chikungunya-Virus verbreitet, und die Südliche Hausmücke (Culex quinquefasciatus), die unter anderem als Überträger für Zika und West-Nil-Fieber dient. In keiner dieser drei Mückenarten konnte sich das Corona-Virus vermehren.
Forscher rechnen damit, dass sich exotische Mückenarten, die gefährliche Krankheiten übertragen, mit dem Klimawandel zunehmend auch bei uns ausbreiten werden. Inzwischen leben Populationen der Asiatischen Tigermücke in Bayern und Baden-Württemberg. Die Asiatische Buschmücke hingegen hat man in Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern gefunden.
Es wurden auch bereits erste Krankheitsfälle bekannt, bei denen sich Menschen nicht auf einer Fernreise, sondern hierzulande mit dem West-Nil-Fieber-Virus infiziert hatten.
Inzwischen haben Forscher herausgefunden, dass diese Viruserkrankung auch von heimischen Mücken übertragen werden kann: die hier hauptsächlich beheimate Stechmücke Culex pipiens. Das Coronavirus wird aber auch von dieser Mückenart nicht übertragen werden können. Das Virus bringt schlicht nicht die Voraussetzungen dafür mit.