„Da geh ich nicht wieder hin!"
Wenn man das hört, fragt man sich erst mal was passiert ist.
Dieser Satz stammt von meiner kleinen Schwester Hanna (12). Sie geht in die 7. Klasse und hatte gestern Ihren ersten Tag nach der langen Homeschooling-Zeit. Sie berichtete uns, dass es sehr schlechte Bedingungen für den Unterricht gab, was von der dauerhaften Maskenpflicht bis hin zu den freiwilligen Selbsttest ging.
Alles fing damit an, dass Sie vor der Schule Ihre Maske bereits aufsetzte, da sie dachte dann würde Ihre Brille nicht mehr beschlagen, was allerdings nicht der Fall war. Im Unterricht behinderte Sie Ihre beschlagene Brille so sehr, dass Sie dem Unterrichtsgeschehen anfangs nicht mehr folgen konnte.
Nach einiger Zeit legte sich dies zwar, aber nach der Hofpause fing das wieder an. Hanna würde es besser finden, wenn man die Maske wenigstens im Unterricht mit genügend Abstand zu den Mitschülern oder auch während der Pause bzw. Hofpause draußen absetzen dürfte.
Ein weiteres Problem war für Sie, dass in den Räumen fast nicht gelüftet wurde und es nach einiger Zeit so stickig unter der Maske war, dass sie diese etwas herunterziehen musste, um Luft zu bekommen.
Nur 1 Mal in 6 Stunden wurde gelüftet...
Nur 1 Mal in 6 Stunden wurde durch den Lehrer gesagt, die Fenster sollen mal aufgemacht werden und ein paar Mal war es den Kindern zu warm, und sie haben selbst mal kurz 1 Fenster geöffnet.
"Fragt mal Eure Eltern, warum Ihr Euch nicht testen lassen sollt."
Einer ihrer Lehrer fragte in ihrer Lerngruppe, wieso keiner den freiwilligen Selbsttest gemacht hat und bedrängte sie mit der Fragerei sogar so sehr, dass sich die meisten gezwungen sahen ihm eine befriedigende Antwort zu geben. Einer der Schüler stimmte schließlich einem Selbsttest am nächsten Schultag zu, um wohl dieser Fragerei Genüge zu tun.
Der Schüler soll nun mit seinen Eltern besprechen, dass sie dem Test zustimmen.
Hanna mag zwar das derzeitige Wechselmodell mit alle zwei Tage Schule, aber sie findet es nicht gut, dass es sehr schnell auch wieder vorbei sein kann, wenn die Inzidenz 3 Tage über 100 ist. Und sie wünscht sich sehr, dass es in der Schule wenigstens wieder so sein wird, wie es nach den Sommerferien 2020 bis zum letzten Schultag im Dezember war, ohne Masken in den Räumen und im Freien. Dort wo der Abstand nicht eingehalten werden kann, da ist das mit den Masken kurzzeitig ja in Ordnung. Sie mag wie viele von den Kids, keine Masken. Auch gerade, weil sie wegen der Brille Probleme hat.
Die Meinung der Mutti
Das hat bis hierher die große Schwester von Hanna geschrieben wie ihr das erzählt wurde. Sie ist 2 Jahre älter und durfte heute das erste Mal seit dem 18.12.2020 wieder zur Schule. Und sie war natürlich an allem interessiert, was da gestern so los war.
Mich als Elternteil hat die erste Aussage ganz oben sehr entsetzt, denn mein Kind hatte sich auf die Schule so sehr gefreut und wollte nun auf gar keinen Fall wieder dorthin.
Wir haben dann hier Zuhause ihr erst mal zugehört, damit sie sich abreagieren konnte.
Laut Bildungsministerium sind die Klassen alle aufzuteilen, was die Schule auch vorbildlich umgesetzt hat. Doch verstehe ich nicht, wieso dann bei genügend Abstand die Masken ohne Pausen getragen werden müssen. Nur zum Essen/ Trinken durften sie diese wohl mal runterziehen. Und die Kinder haben wohl immer wieder sich die Maske von der Nase weg gezogen, um einfach mal Luft zu holen.
Nach den Sommerferien bis zum letzten Schultag im Dezember 2020 war es doch auch machbar, ohne Masken lernen zu können.
Diese Masken sind an keiner Stelle für den Dauergebrauch vorgesehen und erst Recht nicht für die Kinder.
Und über die Schule wurden wir von dem Infoschreiben des Bildungsministeriums MV in Kenntnis gesetzt, darin steht ganz klar, die Schnelltest sind freiwillig*.
Wenn nun Eltern von ihrem Recht Gebrauch machen, darauf zu verzichten, wieso müssen die Kinder sich rechtfertigen? Ich kann verstehen, dass die Lehrer auch gestresst sind und meiner Meinung nach sollten sie einfach nur ihre Arbeit machen dürfen: den Kindern den Schulstoff vermitteln.
Und das sie sich nun auch noch um Test und alles, was damit verbunden ist kümmern sollen, dass stresst, das kann ich mir ein Stück weit vorstellen. Nur sollten sie sich darüber dann oben beim Landkreis oder dem Bildungsministerium beschweren, statt die Kinder in so eine Situation zu bringen.
Seit 1 Jahr ist für die Kinder nichts mehr wie sie es kannten, sie haben kaum soziale Kontakte zu anderen Kindern und deswegen hat sich Hanna auch auf die Schule gefreut. Endlich mal wieder alle wiederzusehen und etwas Spaß haben. Doch wenn das Kind nach dem ersten Schultag nur noch froh ist, dass der Tag vorbei ist, dann finde ich das schade für unser „Bildungssystem".
Was will diese Bildungspolitik unseren Kindern noch alles antun?
Wir als Eltern müssen das alles abfangen und den Kindern ihr seelisches Gleichgewicht wiederherstellen. Und nur, damit es in der Schule wieder eingerissen wird? Was ist mit all den Kindern deutschlandweit, die mit all dem nicht mehr klarkommen und in Therapien sind? Die Kinderpsychologen sind auch hier bei uns ausgebucht, und die Krankheitsbilder reichen von Depressionen über Essstörungen bis hin zu suizidalen Gedanken bzw. sogar Versuchen.
Soll das die Zukunft für unsere Kinder sein?
Wie sollen sich da Kinder zu psychisch und körperlich gesunden Menschen entwickeln können? Was sollen wir als Eltern noch alles ausgleichen? Seit 1 Jahr sind wir alle im Ausnahmezustand, das ist psychischer Stress ohne Ende für alle Beteiligten. Wir als Eltern lassen uns ja durchaus einiges gefallen, doch wenn es um unsere Kinder geht, da hört jeder Spaß und das Verständnis auf.
Statt Verordnungen zu erlassen, die nicht zu Ende gedacht sind, müssen endlich Lösungen und auch Entscheidungen her.
Home-Office, Homeschooling und alles was seit 12 Monaten passiert... all das hinterlässt bei uns allen seine Spuren. Wenn die Inzidenz - Zahlen es gerade wieder schwer machen, in der Schule halbwegs „normal" lernen zu können, was auch eine Maskenfreiheit ermöglichen könnte, dann lassen Sie liebes Bildungsministerium MV die Kinder doch Zuhause im geschützten Rahmen.
So sehr sich die Kinder auf die Schule sogar freuen, unter diesen jetzigen Umständen macht auch das, eher Stress als das es was bringt.
Wenn Schule, dann wenigstens so wie es zwischen August und Dezember 2020 möglich war.
Alles andere stresst Kinder, Eltern und scheinbar auch die Lehrer. Mit "Gewalt" braucht Ihr die letzten 13 Wochen vor den Sommerferien nun auch nicht mehr übers Knie zu brechen.
Erst Recht nicht, wenn es Zulasten der Gesundheit unserer Kinder geht, die gesund hingehen und dann evtl. noch krank nach Hause kommen.
Ich bin ein Elternteil von 2 Kindern, die seit knapp 3 Monaten nicht mehr zur Schule gehen durften und ich will anonym bleibe, weil ich keine Lust habe, dass meine Kinder deswegen ausgegrenzt und gemobbt werden.
* Auzug der Schulorganisation vom 12. März (klicken Sie an und Sie werden auf den Bildungsserver des Bildungsministeriums weitergeleitet - Bereich ELTERN - Aktuelles)
Zitat:
Es gilt Präsenzpflicht für alle Jahrgangsstufen in allen Schularten (Primar- und Sekundarbereich I und II) in der jeweiligen Unterrichtsform (Präsenz-, Wechselunterricht an den Tagen in der Schule). Ausgenommen davon sind diejenigen Schülerinnen und Schüler, die aufgrund der einschlägigen Regelungen des Hygieneplans vom Schulbesuch befreit sind. Diese werden in Distanz unterrichtet. Andere Anträge auf Befreiung von der Präsenzpflicht können gestellt werden und sollen großzügig gehandhabt werden. Diese Schülerinnen und Schüler erhalten Aufgaben für selbstständiges häusliches Lernen.
In den Bildern seht ihr den Elternbrief durch das Bildungsministerium und die Gesundheits-, und Einverständniserklärung für den Selbsttest des Kindes
Klickt bitte das untere Bild an und Ihr werdet direkt auf die aktuelle Tagesseite des LAGuS MV geleitet, wo Ihr bitte unter LAGE-BERICHTE anklickt und dann könnt Ihr in der obersten PDF die aktuelle Corona-Inzidenz Situation im Landkreis beobachten. Bitte speichert den Link bei Euch ab oder schaut einfach auf unserer Startseite
Neustrelitz · Alle Schüler einer Grundschulklasse in Neustrelitz wurden am Donnerstag nach Hause geschickt, nachdem bei einem Kind eine Corona-Erkrankung nachgewiesen wurde. Wie die Pressestelle des Landkreises informiert, zeigten auch ein weiteres Kind und ein Lehrer Symptome der Erkrankung.
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Quarantäne angeordnet
Auch in einer Grundschule in Neubrandenburg ist ein Kind nachweislich an Covid 19 erkrankt. Die gesamte Klasse sowie die Hortkinder seien vorübergehend nach Hause geschickt worden. In beiden Fällen haben die betroffenen Kinder vergleichsweise leichte Symptome, so die Information des Landkreises.
Dennoch wurde seitens des Gesundheitsamts vorsorglich die Entscheidung zur Quarantäne getroffen, um eine Weiterverbreitung des Virus unter den Kindern und deren Familien möglichst zu vermeiden. Diese Strategie habe sich in den vergangenen Wochen und Monaten bewährt. So seien beispielsweise in der beruflichen Schule in Waren keine weiteren Ansteckungsfälle aufgetreten. Die Schülerinnen und Schüler können in der nächsten Woche wieder zum Unterricht zurückkehren.
Quelle Foto und Text: NORDKURIER